Die Honigbiene – ein Wildtier
Obwohl die Honigbiene schon seit vielen Imkergenerationen weltweit auf verschiedenste Weise züchterisch beeinflusst wurde, sehen und schätzen wir das Bienenvolk immer noch als einen wildlebenden Organismus. Sein Lebenszyklus ist streng an den Nahrungsfluss der Landschaft gekoppelt, in der es lebt. Erst die besonderen Strategien eines Bienenvolkes machen es möglich, in kurzer Zeit große Nahrungsmengen einzutragen und Vorräte aufzubauen, von denen es als Wildtier eine ganze „Jahresscheibe“ leben würde. Von diesen Vorräten nehmen wir Imker einen Teil weg, weil irgendwann erkannt wurde, dass die Energiereserven eines Bienenvolkes durch Fütterung austauschbar sind. Den Pollen hingegen, die essentielle Eiweiß-Nahrung für die Bienenbrut, müssen sie ausschließlich aus der Natur herbei tragen.
Der Organismus Bienenvolk wird jedoch verletzlich, wenn wir mit unseren Eingriffen in das Bienenvolk und die Natur nicht maßhalten und die Ansprüche an den Lebensraum der Bienen in unserer Landschaft nicht beachten.